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Haltbarkeit der Vernetzung (CXL)

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Um die Krankheit einige Jahre aufzuhalten, kann eine sogenannte "Vernetzung" durchgeführt werden. Mit der Vernetzung soll die Struktur der Hornhaut verstärkt werden, die Krankheit soll so im aktuellen Stadium "eingefroren" bzw. das Fortschreiten verlangsamt werden.

Der natürliche, komplette Zellaustausch im Rahmen der generellen Gewebeerneuerung und damit auch der Austausch fast aller Kollagenstrukturen, dauert in der Augenhornhaut ungefähr 6-9 Jahre. Das bedeutet, dass nach einer Vernetzung, nach 6-9 Jahren keine einzige Zelle / Collagen des Bindegewebes im Auge mehr mit der durch die Vernetzung stabilisierten Strukur vorliegt.

Dennoch wird bei vielen Betroffenen mit einer Vernetzung die Progression dauerhaft aufgehalten. Wie ist das möglich?

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Bei der Vernetzung sind fast alle in der Grafik genannten Punkte individuell variabel - aber leider nicht vorhersehbar oder planbar:

  • Die Entwicklung der natürlichen Hornhautstabilisierung ist nicht vorhersehbar. Bei einigen Stoppt der Keratokonus mit 45, bei anderen mit 60, bei noch anderen gar nicht.
  • Wie lange eine Vernetzung anhält, ist individuell verschieden. Bei einigen hält der Effekt dauerhaft, bei einigen 10 Jahre, bei anderen nur 2 Jahre.
  • Welche Methode für jemanden individuell das beste Ergebnis erzielt, lässt sich nicht vorhersagen - jeder reagiert anders auf die Behandlung. Bei einem wirkt die Epi-Off-Methoder besser, bei einer anderen die Iontophorese.
  • Die natürliche Austauschgeschwindigkeit der Hornhautzellen ist individuell unterschiedlich; nicht vorhersehbar.
  • Ob eine, zwei oder drei Vernetzungen notwendig sind, um den stabilen Bereich zu erreichen kann nicht vorhergesagt werden. Vielleicht wird der stabile Bereich auch gar nicht erreicht.

Da jede Vernetzungsbehandlung eine Belastung für die Augenhornhaut ist, kann die Vernetzung nur zwei bis dreimal wiederholt werden. in Abständen von mehreren Monaten bis Jahren. Auf jeden Fall ist es bei bereits vorbelasteter Augenhornhaut sinnvoll erst nur das schlechtere Auge behandeln zu lassen und nach 1-2 Jahren das andere, falls die Progression das zulässt. Auf keinen Fall sollten beide Augen gleichzeitig behandelt werden!

Die Wahl des Zeitpunktes für eine Vernetzung ist nicht so einfach zu bestimmen. Hauptsächlich hängt das sicher an der Entwicklung des Visus und an der Geschwindigkeit der Progression des Keratokonus.

  • Aber wenn der Zeitpunkt und die Methode - zufällig - richtig gewählt werden, dann kommt man/frau mit einer oder zwei Behandlungen wahrscheinlich in die Zone der "natürlichen Stabilität".
  • Ein anderer Gedanke ist, dass vielleicht durch die Vernetzung ein dauerhaft wirksamer Reiz gesetzt wird, der auch bei dem natürlichen Zellaustausch im Rahmen der Geweberegeneration dafür sorgt, dass die neu gebildeten Zellen, bzw. die neu gebildeten Collagenstrukturen stabiler verbunden sind (Corneale Stammzellen).

Vielleicht gibt gibt es noch weitere Einflussfaktoren - das ist zur Zeit gegenstand einiger Forschungsgruppen.

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